Schon einige Jahre denke ich darüber nach, mit der Imkerei zu beginnen weil es mich irgendwie schon immer interessiert hat und ich ausserdem sehr gerne Honig esse. Mein Onkel hatte auf seinem Garten-Grundstück ein kleines Bienenhaus und ab und zu durfte ich als Kind dabei zusehen, wie er dort gearbeitet hat und manchmal war ich auch beim Honig-Schleudern mit dabei.
Sehr viel Freizeit in den Corona-Lookdowns haben mich motiviert einen Imker-Kurs an der Uni Saarbrücken zu besuchen und die Imkerei in die Tat umzusetzten. Im Mai 2020, gegen Ende des erst Corona Lookdowns, habe ich damit begonnen einen Bienenstand auf einer sehr alten Obstwiese meines Ur-Großvaters und Großmutter aufzubauen.
Historie
Ursprünglich war das Grundstück für einen Onkel vorgesehen, der im 2. Weltkrieg in Russland vermisst wurde und nie heimgekehrt ist. So wurde es an meine Großmutter und später an meine Mutter vererbt.
Früher wurden auf den Wiesen Erdbeeren angebaut und in den 60er Jahren Rosen gezüchtet.
Mein Vater hatte in den 90iger Jahren drei Apfelbäume auf dem Grundstück gepflanzt. Es wachsen ausserdem noch wilde Brombeeren, Birnen, Kirschen und Pflaumen. Über die Jahre hat sich eine Eiche sehr gut durchgesetzt und spendet Schatten.
Zukunft als Bienenstandort
Aufbau des 1. Unterbaus
Start mit Ablegern
Die ersten beiden Golzbeuten mit jeweils einem Ableger mit Königinnen aus dem Jahr 2020 (blau) habe ich am 23.06.2020 gestartet.
Bienenflug Mai 2022
Aufbau Bienenhaus
Entwicklung der Völker
2020: Die Bienenvöker haben sich im Jahr 2020 gut entwickelt und so habe ich diese im Oktober erstmalig eingewintert. Den Winter 2020/ 2021 haben sie gut überstanden.
2021: war leider eines der schlechtesten Bienenjahre der letzten 20-25 Jahre. In meinem ersten Jahr mit zwei Wirtschaftsvölkern, konnte ich leider keinen einzigen Tropfen Honig ernten. Ich musste die Völker noch spät im Mai notfüttern. Die wenigen Nektarvoräte haben gerade so zum Überleben der Bienen gereicht.
Die Anführerinnen
Beide Völker sind nach dem Winter 2021 gut ins Jahr 2022 gestartet.
2022: Im April 2022 habe ich einen weiteren Unterbau installiert um mit der Ablegerbildung in einer weiteren Golzbeute zu beginnen.
Mitte Mai habe ich dann versucht, meinen ersten Ableger zu bilden.
Im erst Versuch mit Brutwaben aus Volk 1 mit der neuen Zuchtkönigin (verdeckelt, offen Stifte) was leider nicht funktioniert hat.
Im zweiten Versuch mit Weiselzellen die ich aufgrund der 7-tägigen Schwarmkontrolle im Mai/ Juni den Völkern entnommen hatte.
Am 04.06.22 konnte ich feststellen, dass sich eine Königin gebildet hat, die bereits in Eiablage ist. 🙂
Die erste Honigernte
Ende Juni 22 habe ich den Wassergehalt des Honigs bei beiden Völkern gemessen. Dieser betrug <=18%.
Dies war die erste Ernte seit ich die Völker führe. Ende Juli erfolgte eine weitere kleinere Ernte mit der ich das Erntejahr abgeschlossen habe. Im September habe ich eine Mini+ Beute mit einer Reserve-Königin im Kunstschwarmverfahren gestartet und erfolgreich überwintert.
2023:
Auch 2023 konnte ich sowohl Anfang Juni und Ende Juli Honig ernten.
Eine weitere Mini+ Beute mit einer Reservekönigin aus 2023 wurde gestartet.
2024:
Ähnlich wie im Jahr 2021 war es im April und Mai bis in den Juni hinein zu nass und kalt. Die Bienen konnten nicht fliegen oder die Pflanzen haben keinen Nektar abgegeben. Es wird ein sehr schlechtes Honigjahr 🙁
Lediglich 25kg aus vier Völkern konnte ich dieses Jahr ernten. Das ist besser als nichts (im Jahr 2021) deckt aber auf jeden Fall den Eigenbedarf und die Bestellungen meiner Stammkunden und Freunde.
Als neue Herausforderung, neben dem Klimawandel, wird dieses Jahr die eingeschleppte inversive Asiatische Hornisse deutlich. (siehe hierzu meine Links in der Rubrik „Wissen„)
Bereits 2021 konnte ich einige wenige Exemplare am Bienenstand sichten. Was damals ungefährlich für meine Völker war, hat sich über die letzten drei Jahre zu einer ernsthaften Bedrohung entwickelt.
Mindestens einer meiner sehr starken Ableger ist der Asiatischen Hornisse im Stadtgebiet von Saarbrücken, wo die Hornissen derzeit noch weit verbreiteter ist, zum Opfer geworden. Von Imkerinnen und Imkern in der Stadt und auf dem Land höre ich ähnliche Erfahrungen. Teilweise haben Imker im städtischen Umfeld zweidrittel Ihrer Bienenvölker verloren.
Sollte sich die Verbreitung dieser inversiven Art in den ländlichen Regionen in gleicher Weise fortsetzen und es zu diesen Verlusten kommen, dann ist das weitere Betreiben meines Hobbies sehr fraglich, da man mit jedem Verlust eines Bienenvolkes von vorne anfangen muss.
2025 wird schon alleine aus diesem Grund ein sehr herausfornderndes Bienenjahr für alle Imker in Deutschland und Europa.
Die Königinnen und Ihre Völker
Königin (Schlüpftag) | Markierung | Linie | |
Volk 1 | Juni 2023 | rot | Carnica |
Volk 2 | Mai 2024 | grün | Carnica |
Volk 3 | Juli 2024 | ohne (Linie Inselkönigin) | Carnica |
Volk 4 | 01.08.23 | rot (Linie Inselkönigin) | Carnica |
Mini+ SB 2024 (Kleinvolk) | Mai 2024 | grün | Carnica |